Die Jungs haben mal wieder eine lästige, aber ansonsten wohl harmlose Erkältung mit Husten und Schnupfen. Das ist blöd. Gut in diesem Zusammenhang ist, dass beide sehr gut Medizin einnehmen.
Der Hustensaft und die Schnupfentropfen werden anstandslos eingenommen, wir werden manchmal sogar daran erinnert, wenn wir das mal vergessen sollten.
Jeremy nimmt sogar anstandslos Zäpfchen, die er "Füdliment" nennt. "Ment" ist seine Abkürzung für "Medikament", er spricht bei vielen Worten konsequent nur die letzte Silbe aus. Und "Füdli" könnt Ihr ja mal googeln.
Ausserdem quittiert er die Tatsache, dass das Zäpfchen an seinem Bestimmungsort angekommen ist, mit einem deutlichen "Weg!".
Ja, dann ist ja alles klar.

Auf manche Fragen gibt es klare Antworten. Oder man antwortet wiederum mit einer Umschreibung, die aber ganz genau zeigt, dass man sehr gut verstanden hat.

Leiterin der Kindertanzens so: "Was fällt von den Bäumen und tanzt bei Wind auf der Strasse herum?"
Joel: ".. und wenn alles runtergefallen ist, ist Winter."

Gegenüber von unserem Haus auf der anderen Talseite am südlichen Ortsrand liegt ein Steinbruch, den man von unserem Wohnzimmer gut sehen kann. Alle paar Wochen gibt es dort gut hörbare Sprengungen.
Gestern war es wieder soweit.
Joel ist das natürlich nicht entgangen:
"Ist jetzt das Matterhorn zusammengestürzt?"

Ihr kennt ja sicher diese runden Servierplatten aus Holz, auf denen man Käse anrichten kann und die drehbar sind, damit am Tisch auch jeder drankommt. Meistens gibt's sowas ja zur Hochzeit geschenkt und man braucht's nachher nicht und es steht nur im Keller oder sonstwo rum. Ihr wisst schon....
Aber wir benutzen das tatsächlich. Ehrlich.
Also, neulich hatten wir das Teil wieder im Einsatz und Joel war natürlich ganz heiss drauf, die Platte in Rotation zu versetzen.
Nach einigem Nachdenken über die Funktionalität dann seine Frage: "Ist das ein Steuerrad für Käse?"

Es ist interessant zu beobachten, wie sich bei einem jetzt 20 Monate alten Kind die Kommunikation entwickelt. Zuerst sind es nur Gesten und gelegentliches Schreien, welches das Verlangen nach z.B. Gegenständen ausdrückt. Dann kommen einzelne Worte hinzu, die zunächst nicht gleich verständlich sind. Das wird dann immer besser, die Worte grenzen sich besser voneinander ab, der Wortschatz wird grösser und später werden dann erste Sätze gebildet.
Jeremy ist in der Phase, bereits verschiedene Worte benutzen zu können. Zusammen mit seinem ausgeprägten Willen gibt's dann klare Ansagen:
Jeremy [schleppt eine verpackte, elektrische Kinderzahnbürste an]: "Auf!"
Ich öffne die Verpackung, Jeremy entnimmt die Zahnbürste.
Jeremy [deutet auf die Verpackung]: "Zu!"
Ich schliesse die Verpackung wieder.
Jeremy [deutet auf die Zahnbürste in seiner Hand]: "An!".
Ich schalte die Zahnbürste ein, Jeremy entfernt sich glücklich mit der vibrierenden Zahnbürste.

Heute haben wir spontan (der Grund tut hier nichts zur Sache) einen Ausflug zum Flughafen Zürich gemacht und auf der Besucherterrasse den startenden und landenden Flugzeugen zugeschaut.
Die Jungs waren begeistert und Jeremy hat jedes startende Flugzeug mit hochgerissenen Armen und einem lauten "HOOOK" (soll heissen "hooooch") verabschiedet.

[kommt noch]

Wie ich neulich schon mal berichtet habe, möchte Joel doch wohl langsam seine Windeln loswerden. Die aktuell sehr heissen Tage verbringt er weitgehend unbekleidet, so dass es manchmal zu kleineren Unfällen kommen kann. Macht nix, er ist ja meistens sowieso draussen. Damit in der Wohnung nichts passiert, haben wir ihm eingeschärft, in die Dusche zu gehen, sollte sich "etwas" ankündigen.
Vorgestern sassen wir beim Abendessen, als Joel plötzlich ins Badezimmer verschwand. Das leise Plätschern, welches wir dann vernommen haben, deutete auf ein kleines Missgeschick hin. Wir haben dann nachgesehen und haben Joel breit grinsend und stolz wie Oskar auf dem WC sitzend angetroffen. Und es ist kein Tropfen daneben gegangen.
Und das Tolle ist: Es macht das jetzt öfter.

Man sagt ja, dass sich in Familien mit Kindern Infekte besonders gut verbreiten und auch niemand verschont bleibt.

Jetzt haben wir wieder eine solche Phase, wobei der Infekt bei jedem anders aussieht:

Angefangen hat's wohl bei der Nani: Klassische Sommergrippe mit Schniefnase, erhöhter Temperatur, Husten etc.

Von Nani hat's Joel übernommen, aber mit leicht abgewandelten Symptomen. Er hatte zwei Tage Fieber, teilweise recht hoch (über 39 Grad) aber ansonsten ausser mieser Laune keine weiteren Symptome.

Jeremy hat durch den Virus einen Tag später Pseudo-Krupp-artigen Husten bekommen. Sein Kehlkopf ist durch den Infekt zugeschwollen, wodurch er gestern Nacht schwere Atemnot bekommen hat. Ich bin dann mit ihm auf dringendes ärztliches Anraten um 23:00 Uhr mit ihm ins Kinderspital nach Aarau gefahren, wo er dann ein Cortisonpräparat und ein Voltarenzäpfchen gegen die Entzündung bekommen hat.
Ihm ging's dann glücklicherweise schnell wieder besser. Wir durften dann auch direkt wieder nach Hause.

Und ich hab auch Halsschmerzen.

Nici ist verschont geblieben. Bis jetzt.